Vorsicht! Haben Sie etwa noch einen unbearbeiteten Glaubenssatz in sich? Dann ist es klar! Da können Sie nur unzufrieden sein im Leben. Auch Ihre Zukunft ist in Gefahr! Logisch! Hallooooo – jeder Glaubenssatz wurde genau aus diesem Grund von nahestehenden Menschen eingepflanzt – auf dass es IHNEN schlecht ergehe! (Ironie Ende)
So jetzt mal ganz von vorne –
...also wirklich ganz von vorne in Ihrem Leben. Da sind Sie an der Hand Ihrer Eltern durch die Welt gelaufen. Die Welt haben Sie mit großen Augen wahrgenommen, manches hat Sie erschreckt, manches hat Sie begeistert. Dazu haben Ihnen Ihre Eltern und die Menschen um Sie herum versucht, diese Eindrücke von der Welt zu erklären – das Komplexe. Die großen Zusammenhänge der Welt wollten sie Ihnen in einem Satz begreiflich machen, damit Sie wissen, wie Sie sich in dem Moment am besten verhalten können, Sie sich schützen können oder Sie sich nicht mehr fürchten müssen. Sie haben Sie an ihrer Erfahrungswelt, zusammengefasst in einem Satz, teilhaben lassen.
Und für diese Zeit war Ihr „Überleben“ gesichert. Denn das ist das Ziel Ihres Gehirns! Wie sichere ich das Überleben.
Losgestartet in Ihre Welt mit diesen Glaubenssätzen, wie „traue keinem Menschen“ oder „streng dich an, sonst …“ haben Sie Ihre eigenen Erfahrungen gemacht und immer ging Ihr Gehirn auf „Automatik“, weil das so im System hinterlegt ist. Das geht schneller, als über die Situation nachzudenken und zu reflektieren. Schnelligkeit ist der Schlüssel zum Überleben! Angst ist zum Beispiel der Schlüssel dazu, um vorsichtig zu sein. Ja, die ist wichtig und nun soll man in einem Yoga-Retreat einfach mal die Angst loslassen. Glaubenssätze zu erkennen ist ganz wichtig. Keine Frage. Einmal angelegte Glaubensmuster dadurch in irgendeiner Weise etwas antun zu können, selbst mit 3 – 5-Schritt-Methoden, Glücksformeln oder Klosteraufenthalten ist Augenwischerei.
Wie ich mit meinen umgehe? Wenn ich sie denn schon identifiziert habe ?
Ich suche nach ihrem Sinn! Da habe ich zum Beispiel einen „halt dich zurück“-Glaubenssatz, der mich immer in großen Runden gebremst hat, mich ordentlich darzustellen. Mich hat es maßlos gestört, dass andere mit großem Pow-Wow loslegen und ich nach Sinnvollem in meinem Kopf kramen musste. Bis ich für mich erkannte – hey, das ist gut. Du kannst nach diesem vermeintlich gedankenstillen Vorlauf alle Beteiligten gut einschätzen. Da haben alle ihre Munition verschossen, ihre Deckung verlassen und dann habe ich die Chance angemessen in dieser Runde zu agieren – von „ich gehe wieder heim“ bis zu „jetzt leg ich mal los“. Ja, ich bin erst mal dankbar für jeden noch so blöden Glaubenssatz. Er gibt mir das Vertrauen, vieles läuft auch ohne dass du dir nachts in Grübelrunden einen Kopf machen musst!
Und dann….dann geb ich meinem Glaubenssatz noch die ein oder andere Ergänzung:
„…und wenn die Situation anders ist, dann ist es mal wichtig sofort bei einer Sitzung die Zügel in die Hand zu nehmen“
Wie ich mich in dem Moment vor der „Automatik“ schütze?
ACHTUNG – aufgemerchd, wenn das wieder vorkommt – INNEHALTEN!
Hey und das funktioniert – mein sinnvolles Helferlein würdigen, ergänzen und innehalten zum Entscheiden.
Reflektieren braucht viel Kümmern – einen Supervisor
(danke an Prof. Dr. Dr. Wolfram Bender) und viel Zeit!
Ihnen allen eine gute Zeit!